Ende April wird Microsoft mit der Verteilung der „Windows 10 Version 1703“ beginnen. Das Service Pack hat den Namen Creators Update erhalten, da sich die verbesserten Inhalte und Funktionen hauptsächlich für kreative Anwender lohnen. Das heißt allerdings nicht, dass andere nicht auch davon profitieren. Im Prinzip kann das Update über verschiedene Kanäle bereits jetzt heruntergeladen und installiert werden. Die Verteilung über Windows Update erfolgt schrittweise und soll sich über mehrere Monate hinziehen.
Stifteingabe und VR
Eine der größten „Neuerungen“ des Updates ist die Optimierung für Anwender mit Stifteingabe. Die wurden bis dato behandelt wie solche mit kapazitiven Touchscreens, obwohl sie sich eigentlich stark von ihnen unterscheiden. Mit dem Windows Ink Workspace und Paint 3D kommen gleich zwei Applikationen hinzu, die genau auf sie zugeschnitten sind. Erstere findet man als Applet dort, wo normalerweise das Info-Center ist. Hier gibt es eine Sammelkiste kleiner, hilfreicher Widgets wie Notizzettel, Sketchpad und Screen Sketch zum direkt auf dem Bildschirm malen. Paint 3D ist kein gänzlich neues Paint, sondern nur eine Ergänzung. Zwar ist es damit auch weiterhin möglich, klassische 2D-Bilder zu malen, der Fokus liegt jedoch auf der Erschaffung von 3D Figuren. Durch rudimentäres „Drücken“ und „Ziehen“ von Polygonen und dem Hinzufügen einfacher geometrischer Formen lassen sich simple, aber auch komplexere Modelle erstellen, wobei die Bedienung dabei so einfach und intuitiv ist, dass sogar Kinder damit zurechtkommen.
Die „Virtual Reality“ ist der zweite große Aspekt, dem sich Microsoft im Rahmen des Updates widmet. Etwas handfestes bekommt man allerdings erst im Laufe des Jahres geboten, denn die 3D-Brillen, für die Microsoft das Betriebssystem mit dem Update vorbereitet, kommen erst heraus. Entwickelt werden sie von HP, Acer, Asus und Dell und sind mehr oder weniger „Budget-Versionen“ der aktuellen Systeme, die man schon für circa 300 Dollar bekommt. Das Aussehen und die Features der Systeme stehen bis dato zwar noch nicht fest, ähnlich wie die HoloLens sollen sie aber die virtuelle und echte Realität miteinander verschmelzen lassen.
Kleine Änderungen hier und da
Darüber hinaus hat man sich vor allem darum gekümmert, mehrere bisher ärgerliche Punkte auszumerzen. So waren die unscharfen Menüs bei hochskalierten Auflösungen vielen Usern ein Dorn im Auge, gehören ab jetzt aber Gott sei Dank der Vergangenheit an. Auch die Verwaltung der Windows-Updates wurde deutlich komfortabler gestaltet. Installationen können jetzt direkt nach Datum und Uhrzeit geplant werden, wer gar keine Lust hat drückt einfach den „Snooze“-Button und hat fortan drei Tage Ruhe. Mit dem Windows Defender Security Center gibt es jetzt wieder eine zentrale Anlaufstelle für die Computersicherheit. Hier werden Virenscanner, Firewall, Netzwerkschutz sowie die elterliche Kontrolle von Browser und Apps miteinander kombiniert und unter einen Hut gebracht. Insgesamt halten sich die Neuerungen in Grenzen, zeigen aber, dass Microsoft seine User ernst nimmt. Auch wenn bis dahin manchmal ein bisschen Zeit vergeht.