E-Mail-Marketing: Immer noch zeitgemäßes Werkzeug für Online-Business?

Als vor rund 20 Jahren eine eigene E-Mail-Adresse für die Mehrheit der Bürger in Deutschland zum Standard wurde, nutze die Internetwirtschaft diese Adressen auch, um Kunden per E-Mail-Marketing gezielt anzusprechen. Amazon beispielsweise versendet auf diesem Weg immer wieder Produktempfehlungen und Informationen zu Rabatt-Aktionen. Einfach zu bedienende Plattformen wie MailChimp haben E-Mail-Marketing für jedermann möglich gemacht. Aber funktioniert diese Art der Kundenbindung heute überhaupt noch?

Aktuelle Studie zeigt Stärken und Schwächen von E-Mail-Marketing

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Das Berliner Unternehmen Optivo hat zuletzt eine Untersuchung veröffentlicht, für die rund 13,3 Milliarden E-Mails ausgewertet wurden, die per Maillisten zwischen 2014 und 2017 versandt wurden. Die Ergebnisse zeigen: Die Öffnungsrate bei solchen E-Mails sinkt langsam. Wurden 2014 noch fast 30 Prozent aller E-Mails von den Empfängern geöffnet, waren es zuletzt in 2017 nur noch gut 26 Prozent. Ein Grund dafür könnte sein, dass zu viele E-Mails die Internetnutzer einfach nerven und sie dazu neigen, unpersönliche E-Mails ungelesenen in den Spam-Ordner zu verschieben.

Für die Versender von Werbe-E-Mails noch interessanter ist natürlich die Klickrate, also der Wert, der anzeigt, ob eine Reaktion stattgefunden hat. Hier berichtet Optivo von 3,73 Prozent als Durchschnittswert, der je nach Geschäftsfeld aber durchaus bis in den Bereich von zehn Prozent kommt. Was zunächst vielleicht nach nicht viel klingt, ist aber in Wirklichkeit ein gutes Ergebnis. Bei zehn Kundenkontakten zu einem Klick zu kommen ist ein Ergebnis, das klassische Online-Werbung mittels Bannern kaum erzielt.

Fünf Tipps und Tricks für erfolgreiches E-Mail-Marketing

Wer E-Mails als Marketinginstrument einsetzen möchte, sollte einige Grundlagen beachten:

  • Neben dem Weltmarktführer MailChimp hat sich gerade im deutschsprachigen Raum Klick-Tipp als professionelles Werkzeug einen guten Namen gemacht.
  • Um gute Interaktionsraten zu erreichen, ist die Versandzeit der E-Mails wichtig. Bei vielen Geschäftsmodellen bieten sich die Vormittage am Wochenbeginn an.
  • Auf Inhalte mit Mehrwert setzen und die Empfänger nicht durch belanglose E-Mails vergraulen.
  • Empfänger-Gruppen bilden – Frauen etwa interessieren sich für andere Angebote als Männer.
  • Rechtliches im Auge behalten – so muss beispielsweise auch das Abbestellen von Newslettern einfach möglich sein.

E-Mail-Marketing macht also für viele Geschäftsmodelle immer noch Sinn – Ausprobieren kostet wenig Geld und Zeit.