E-Mail Marketing schwankt immer wieder zwischen Hype und dem Totgesagt werden. Doch dieser Dinosaurier des Online-Marketing ist unverändert frisch und lebendig. Zielgenauigkeit und Umsatz verspricht er in der Verbindung mit Personalisierung und künstlicher Intelligenz (KI).
Individuell in Content und Ansprache
Selbst die Global Player, die auf einen Schlag regelmäßig zehn Millionen E-Mails und mehr rausschicken, arbeiten inzwischen mit besserer Segmentierung. Sie benutzen zudem mehrere Kanäle, um den potenziellen Kunden genauso zu erreichen, wer er es sich wünscht. Wenn der Newsletter gar nicht geöffnet wird, ist es Zeit, über die Frequenz nachzudenken: Vielleicht will der Empfänger die Nachricht nur einmal im Monat? Die andere Möglichkeit ist ein Snooze-Feature. Dann bekommt der Kunde die E-Mail in einem festgelegten Rhythmus noch einmal. Cliff Seal, User Experience (UX) Lead bei Pardot, plädiert im Bereich Segmentierung und Testing für mehr Experimente im E-Mail-Marketing. Mindestens einmal pro Monat, so seine Empfehlung, gehört ein signifikanter Versuch mit ganz anderer Vorgehensweise auf die To-do-list.
Verhaltensdaten als Schlüssel zum Erfolg
Joanna Milliken, Senior Vice President (SVP) und Generalmanagerin (GM) of Messaging bei der Salesforce Marketing Cloud, weist auf eine andere Entwicklung hin. Unternehmen sprechen ihre Mitarbeiter quer durch alle Bereich der Firma an auf der Suche nach neuen Ideen für das E-Mail Marketing. Service-Mitarbeiter zum Beispiel können wertvolle Tipps liefern: Sie wissen, auf welche Probleme Kunden stoßen. Erst zuhören – um dann darauf zu reagieren: So baut sich der erfolgreiche Kontakt zum Abnehmer auf. Ist er über E-Mail Marketing nicht mehr erreichbar, funktioniert es möglicherweise über einen anderen Kanal wie SMS oder Facebook Ads. Verhaltensdaten (behavioral data) der Kunden enthalten Informationen, die der E-Mail Marketer für eine effektive Strategie benötigt. Noch wichtiger aber sind die Details, die der Verbraucher selbst und freiwillig von sich preisgibt. Sie dienen dem Progressive Profiling: Das berücksichtigt im nächsten Newsletter die speziellen Wünsche des Adressaten.
Künstliche Intelligenz als Türöffner
Die künstliche Intelligenz (KI) hilft dabei, die Effektivität des E-Mail Marketings zu erhöhen. Sie enthält folgende Möglichkeiten:
- den Content auf die Bedürfnisse des Kunden zuzuschneiden
- Unterstützung bei der richtigen Frequenz des Newsletters
- Hinweise auf die Uhrzeit, zu der ein Kunde auf die Mail bestmöglich reagiert